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Psychotherapie


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Depression

Was sind Depressionen?

Die Depression ist eine Erkrankung, die sich überwiegend auf die Gefühlswelt der erkrankten Person auswirkt. Eine gedrückte Stimmung gehört zum normalen Emotionsspektrum dazu. Ist eine gedrückte Stimmung aber der vorherrschende Gefühlszustand über einen Zeitraum von mehreren Wochen, dann spricht man von einer Depression. Dabei kann eine Vielzahl an zusätzlichen Symptomen auftreten, z.B. Schuldgefühle, Schlafstörungen, verminderter Appetit, verminderter Antrieb, Konzentrationsschwäche oder Selbstmordgedanken. Die Symptomatik ist häufig so stark ausgeprägt, dass eine normale Alltagsbewältigung für die erkrankte Person unmöglich ist. Es gibt verschiedene Formen der Depression. Häufig geht einer depressiven Erkrankung ein einschneidendes Lebensereignis voraus, wie z.B. der Verlust des Arbeitsplatzes, der Tod eines geliebten Menschen, Scheidung oder Eintritt in das Rentenalter.

 

Fallbeispiel

Herr C., 63 Jahre, arbeitet als leitender Angestellter in einem größeren Unternehmen. Einige Monate vor seinem Eintritt in den Ruhestand trennt er sich von seiner Frau, zu der das Verhältnis schon lange zerrüttet war. Durch die Trennung bedingt zieht er aus dem gemeinsamen Haus aus, in dem er lange Zeit gewohnt hat, und in dem er sich sehr wohl gefühlt hat. Nach seinem Abschied aus der Firma fällt er in ein tiefes Loch. Er weiß nicht, wie er seine Zeit sinnvoll füllen kann. Da er seit dem Auszug aus dem Haus auch seinem einzigen Hobby, der Gartenarbeit, nicht länger nachgehen kann, hängt er völlig in der Luft. Er verbringt immer mehr Zeit im Bett, hält mehrere Stunden Mittagsschlaf, um abends früh wieder schlafen zu gehen. Zusätzlich leidet er unter körperlichen Symptomen. Er hat das Gefühl, ihm würde die Brust zugeschnürt, außerdem fühlt er eine starke Ruhelosigkeit. Gedanklich muss er immer wieder über Entscheidungen in seinem Leben nachgrübeln, er stellt vieles in Frage, und fühlt sich völlig entwurzelt. Die Symptome verstärken sich innerhalb weniger Wochen so stark, dass er gar nicht mehr aus dem Bett aufstehen kann. Er ist zwischenzeitlich zu seiner Tochter gezogen, so dass er versorgt wird, ohne selber rausgehen zu müssen.