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Psychotherapie


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Spezifische Phobie

Was ist eine spezifische Phobie?

Bei der spezifischen Phobie handelt es sich um eine ausgeprägte Angst, die sich auf ganz bestimmte Objekte oder Situationen bezieht, von denen objektiv keine Gefahr ausgeht. Die betroffene Person erkennt, dass die Angst übertrieben oder unbegründet ist, kann sich aber dennoch nicht beruhigen. Es gibt typische Objekte bzw. auch Situationen, die eine spezifische Phobie auslösen:

  • Tiere, d.h. die Angst wird durch den Anblick oder die Konfrontation mit einem bestimmten Tier oder Insekt ausgelöst, z.B. Spinnenphobie, Hundephobie.
  • Die Angst bezieht sich auf ein natürliches Phänomen wie z.B. Donner, Sturm, Wasser.
  • Die Angst wird ausgelöst durch den Anblick von Blut, Spritzen, Verletzungen.
  • Die Angst kann auch in ganz bestimmten Situationen auftreten, z.B. auf Brücken, auf Flugreisen, in Fahrstühlen, beim Autofahren.

Die Angst, die im Falle einer Konfrontation mit dem auslösenden Objekt bzw. der Situation erlebt wird, kann das Ausmaß einer Panikattacke annehmen. Die betroffenen Personen entwickeln ein Vermeidungsverhalten, um diesen phobischen Situationen zu entgehen. Dadurch können sie, je nach Art der Phobie, starke Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen erfahren.

 

Fallbeispiel

Frau M., 36 Jahre alt, ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einem neu erbauten Haus. Kurze Zeit nach dem Einzug in das neue Haus gab es einen starken Herbststurm, der landesweit großen Schaden angerichtet hat. Ihre eigene Familie kam durch den Sturm nicht zu schaden. Allerdings entwickelt Frau M. in der Folge eine große Angst vor Sturm und Unwetter, da sie für sie eine potentielle Bedrohung ihrer Existenz darstellen. Bei Sturm und schlechtem Wetter leidet sie unter Angst. Die Angst nimmt immer mehr Raum ein, so dass Frau M. anfängt, aufmerksam den Wetterbericht zu verfolgen. Sie beginnt Unternehmungen und Besorgungen mehr und mehr vom Wetter abhängig zu machen, da sie bei Wind und Unwetter nicht mehr gerne das Haus verlässt. Während Schlechtwetterphasen fühlt sie sich zunehmend von ihrer Angst beherrscht und sieht sich nicht im Stande, ihre Tätigkeiten im Haushalt zu erledigen. Auch die Kinder erfahren durch ihre Angst Einschränkungen.